Kindergartenrucksack Test - Schadstoffe und Ergonomie





Für die Ausgabe März 2016 hat Ökotest 15 Kindergartenrucksäcke auf Schadstoffe und Sicherheit getestet*. Leider fanden die Tester in einigen Produkten Schadstoffe, wenn auch nicht immer in bedenklichen Mengen.
Lesen Sie, welchen Rucksack Sie für Ihr Kind bedenkenlos kaufen können und welche Bio-Alternativen wir außerdem gefunden haben.


Inhaltsverzeichnis

  1. Schadstoffe in Kinderrucksäcken 
  2. Ergebnis Rucksack Kikki von Deuter
  3. Sigikid und Disney Princess 
  4. Testsieger Ökotest
  5. Kinderrucksäcke von Affenzahn aus Bio Baumwolle
  6. Ratgeber – worauf mein Kauf achten?
  7. personalisierbare Modelle
  8. Rucksäcke mit Brustgurt und Reflektoren



Kindergartenrucksack nicht nach der Optik kaufen


Sie sehen süß und bunt aus, Kindergartenrucksäcke. Bunte Motive oder eine stylische, moderne Optik verleiten Eltern vorschnell, sich für ein Modell zu entscheiden. Ökotest hat für die Ausgabe März 2016 die beliebtesten Rucksäcke für kleine Kinder auf Schadstoffe, Sicherheit und gesundheitliche Aspekte (Lastenverteilung und Belastung für den Rücken) untersucht. Leider gab es insgesamt sechsmal die Testnoten „mangelhaft“ und „ungenügend“. Damit ist also etwa die Hälfte der getesteten Rucksäcke nicht empfehlenswert.

Schadstoffe in Kinderrucksäcken im Test von Ökotest


Bedauerlich ist, dass Ökotest auch in dieser Untersuchung wieder bedenkliche Schadstoffe in Produkten für Kinder gefunden hat. Besonders hoch belastet war der Fabrizio Kinderrucksack "Monster" in blau, in den Materialien dieses Modells fanden die Tester bedenkliche Mengen des krebserregenden Farbstoffes Anilin. Anilin wird über die Haut und über die Atemluft aufgenommen. Unsere Kinder sind heute einem Giftcocktail im Kinderzimmer ausgesetzt, der nur durch die Auswahl möglichst schadstoffarmer Produkte reduziert werden kann. Deswegen zählt jedes Element. Darüber hinaus fanden die Tester den Weichmacher DEHP (Diethylhexylphthalat), der hormonähnliche Wirkungen entfaltet und nachweislich fortpflanzungsschädigend ist. Dieser Stoff ist übrigens in Spielzeug und Babyartikeln längst verboten. Er hätte in diesem Rucksack also nicht gefunden werden dürfen.

Nebenbei bemerkt gibt es eine interessante Studie: In deutschen Kindergärten ist die Belastung mit Weichmachern im Durchschnitt dreimal so hoch wie in Privathaushalten. Es ist also davon auszugehen, dass immer noch viele Spielsachen und Produkte für Kinder mit Weichmachern belastet sind.

Der Hersteller des Testverlierers von Fabrizio hat übrigens umgehend auf das Ergebnis reagiert und bietet die Rückgabe der belasteten Rucksäcke an.


Schadstoffe im Rucksack Kikki von Deuter 



Doch das war leider nicht alles, es gab insgesamt zweimal ein „mangelhaft“ und viermal ein „ungenügend“ aufgrund zu hoher Schadstoffwerte. Der Rucksack Kikki von Deuter gehört zu den beliebtesten Kinderrucksäcken. Er ist qualitativ hochwertig und überzeugt hinsichtlich seiner Lastenverteilung und Stabilität. Leider fanden die Tester Dibutylzinn (DBT).

Es gab später eine Stellungnahme der Firma Deuter. Laut dieser Stellungnahme habe die Firma ihren Rucksack selbst auf diese Schadstoffe geprüft und konnte keine vergleichbaren Ergebnisse feststellen. Sie erwähnte außerdem, dass Dibutylzinn auch durch äußere Einflussfaktoren auf den Rucksack gelangen könne, so sei der Stoff auch in gewöhnlichem Hausstaub nachweisbar.

Unsere Meinung zu diesem Thema: Zum einen sollte immer bedacht werden, dass die Materialien für die Produktion der Rucksäcke nicht immer identisch sind. So kann eine Charge belastet sein, eine andere nicht. Außerdem können Schadstoffe natürlich auch beim Transport oder bei der Lagerung der Rucksäcke auf die Oberfläche gelangen. Dementsprechend ist es durchaus nachvollziehbar, dass die Firma Deuter bei ihren eigenen Tests zu anderen Ergebnissen kam. Der Hersteller ist laut eigener Aussage bemüht, die Quelle der Schadstoffbelastung auszumachen und unterzieht seine Produkte regelmäßig eigenen Tests.

Wir finden die Rucksäcke der Firma Deuter sehr gut (wir verwenden sie seit vielen Jahren für die ganze Familie). Die Firma Deuter gehört zu den führenden Herstellern von Rucksäcken für Kinder und Erwachsene, dementsprechend ist der Imageschaden für ein solches Unternehmen groß, wenn Schadstoffe in ihren Produkten gefunden werden. Wir vertrauen daher grundsätzlich eher Produkten solcher renommierten Markenhersteller als No-Name Produkten, bei welchen die Herkunft nur schwer nachzuvollziehen ist. Dies ist nur eine eigene, persönliche Einschätzung, die Ihre Kaufentscheidung natürlich nicht beeinflussen soll.



Erhöhte DBT Werte bei Sigikid und Disney Princess




Erhöhte DBT Werte wurden in drei Modellen gefunden. Hierbei handelt es sich um zinnorganische Verbindungen, die eine toxische Wirkung auf das zentrale Nervensystem haben und zudem verschiedene Organe wie Leber und Niere schädigen können. Gefunden wurden die Stoffe in den Rucksäcken Ritter Rettich von Sigikid in der Farbe Blau und in dem Modell Disney Princess Rucksack mit Vortasche in der Farbe Pink.

Ein stark erhöhter Gehalt an Dioktylzinn führte zu einer Abwertung des Modells Scouty Minialpha Kran in der Farbe Grau-Blau. Dieser Stoff ist eigentlich in der EU für Textilartikel und Babyartikel, die mit der Haut in Kontakt kommen, nur noch unter Einschränkungen (je nach Zinngehalt im Erzeugnis) erlaubt.

Die Testsieger: Welchen Kindergartenrucksack kann ich bedenkenlos kaufen?


Die Testergebnisse sind nicht ermutigend, aber es gab auch besser bewertete Modelle. Sechs Rucksäcke wurden mit der Testnote „gut“ bewertet, drei weitere landeten im Mittelfeld.

Der Testsieger bei Ökotest im Jahr 2016 ist der Rucksack Jack Wolfskin Little Joe. Schadstoffe und Sicherheitsmängel wurden nicht gefunden, auch hinsichtlich Funktionalität und Tragekomfort kann dieses Modell überzeugen.

Jack Wolfskin Kinder Rucksack Little Joe


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Dazu rät Ökotest:

Ökotest rät Eltern unbedingt, beim Kauf eines Kindergarten Rucksackes nicht allein auf die Optik zu achten. Kaufen Sie am besten den Testsieger von Jack Wolfskin oder aber den inzwischen vom Hersteller Deuter erneut auf Schadstoffe geprüften Rucksack Kikki.

Bio Rucksäcke oder Taschen als Alternative

Es gibt natürlich auch Hersteller, die ausschließlich Textilien aus ökologischer Erzeugung verwenden. Bio Mode für Kinder wird immer beliebter. Einige Hersteller bieten auch Rucksäcke für Kleinkinder an, die sich durchaus als Kindergartenrucksack eignen. Sie können allerdings hinsichtlich ihrer Funktionalität und Stabilität nicht mit dem Testsieger von Jack Wolfskin mithalten. Man sollte allerdings bedenken, dass ein Kind für den Kindergarten ohnehin nicht so viel mitnimmt, eine Brotdose und eine kleine Trinkflasche sollten auch in einem solchen einfachen Rucksack aus Baumwolle oder Jute Platz finden. 


Unser Testsieger: Kinderrucksäcke von Affenzahn aus Bio Baumwolle


Affenzahn Kinderrucksack mit Brustgurt Lena Löwe
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Einfache Rucksäcke für Kleinkinder, die nicht mit großem Gewicht belastet werden müssen, können übrigens mit etwas Geschick auch selber aus stabilen BIO Textilien wie zum Beispiel Jute genäht werden. Mit einem Zugbeutel werden sie verschlossen, die Träger sind dann zwar nicht verstellbar, aber für den Transport von Kleinigkeiten sind solche kleinen Rucksäcke gut geeignet.

*Quelle Ökotest (den ganzen Test Bericht mit allen Ergebnissen gibt es hier kostenpflichtig)

Ratgeber zum Thema Kinderrucksack - worauf es beim Kauf außerdem ankommt



Rucksäcke für den Kindergarten gibt es unglaubliche Auswahl von verschiedenen Herstellern. Kinder haben oft ihre eigenen Vorstellungen, doch die können sich jeden Tag ändern. Da haben sie irgendetwas im Fernsehen oder bei anderen Kindern gesehen schon wollen sie es haben. Deswegen sollten Sie sich nach den Motivwünschen nur bedingt richten. Es gibt jedoch einige Aspekte, über die sie sich unabhängig von den Empfehlungen in unserem Test Gedanken machen können.

Rucksack personalisiert, mit Namen kaufen


Im Kindergarten fast unvermeidlich, dass mehrere Kinder den gleichen Rucksack haben. Damit das Kind den Rucksack unterscheiden kann, es sinnvoll sein, ein Modell Namen zu kaufen. Es gibt personalisierte Rucksäcke für Kindergartenkinder, bei denen der Name Aufgedruckt oder aufgestickt wird. Allerdings sollte dies kein so wichtiges Kaufkriterium sein, denn alle Rucksäcke lassen sich natürlich problemlos selbst personalisieren, in dem man einfach einen Anhänger am Rucksack befestigt. Einige Produkte Zweck ein kleines Sichtfenster, hinter der sie eine mit dem Namen des Kindes beschriftete Karte befestigen können.

Kindergartenrucksack mit Brustgurt


Ein guter Rucksack für Kinder hat einen Brustgurt, das stimmt schon. Der Brust Gold sorgt dafür, dass das Gewicht besser verteilt wird und nicht ausschließlich auf den Schultern des Kindes belastet. Es kommt aber darauf an, was in den Rucksack hineingepackt wird. Muss das Kind lediglich die Brottasche und vielleicht ein Spielzeug tragen, ist ein Ort nicht unbedingt erforderlich. Kommt aber schon eine Wasserflasche oder Trinkflasche dazu, kann auch der kleine Minirucksack schnell schwer werden.

Rucksäcke für den Kindergarten als Set


Sie können den Rucksack auch als praktisches Set kaufen, beispielsweise mit Brotdose, Trinkflasche oder aber mit einem Tourenbeutel. Die Teile sind optisch auf einander abgestimmt und meistens sparen Sie Geld im Vergleich zum Einzelkauf.


Soll der Rucksack wasserdicht sein?


Wasserabweisend sind viele Modelle, wasserdicht nur wenige. Es ist natürlich von Vorteil, aber kein Muss. Schließlich lässt sich der Rucksack auch auf andere Weise vor Regen schützen, beispielsweise mit einem weiten Regencape, das über die gesamte Kleidung inklusive Rucksack getragen wird oder aber mit einem Regenschirm.

Reflektoren sorgen für Sicherheit im Straßenverkehr


Rucksäcke für Kinder sind oft mit Reflektoren ausgestattet, das macht auf jeden Fall Sinn, wenn das Kind mit dem Rucksack auch in der Dämmerung unterwegs ist.

Kindergartenrucksäcke für Jungen und Mädchen


Wir sind der Meinung, dass Kinderbekleidung nicht Stereotyp nach den klassischen Vorstellungen rosa für ein Mädchen und Blau für einen Jungen gekauft werden sollte. Wenn Sie auch dieser Meinung sind, werden sie sicher auf die Empfehlungen der Hersteller nichts geben. Ein Rucksack für ein Mädchen muss nicht zwangsläufig rosa sein, ein Modell für einen Jungen unbedingt mit Motiven wie Dinosauriern oder der Feuerwehr verziert sein. Wenn Sie also die stereotypen nicht wollen, kaufen Sie einen neutralen Rucksack. Bunte Farben, Rucksäcke mit Motiven wie Tieren gefallen Jungen und Mädchen gleich gut und sind nicht so klischeehaft. Aber letzten Endes spricht natürlich auch nichts dagegen, dem Kind seinen Wunsch zu erfüllen, wenn es sich beispielsweise einen Rucksack mit Traktor, Feuerwehr oder Bagger wünscht oder aber mit Prinzessin Lillifee, einem Einhorn oder einem Pferd.



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