Kinder Gummistiefel ohne Schadstoffe: Ökotest Empfehlungen

 

Regenstiefel Kinder
Letztes Update: 04.10.2020

Gummistiefel gehören heutzutage ganz einfach dazu. Denn wenn es draußen regnet oder stürmt und schneit, können die Kinder mit der richtigen Kleidung trotzdem draußen spielen.

Die Stiefel werden ganz einfach mit dem Gartenschlauch oder in der Dusche abgebraust und sind sauber. Gummistiefel für Kinder gibt es in jeder Preisklasse, sogar beim Discounter werden sie regelmäßig angeboten. Doch was Ökotest in der Laboranalyse gefunden hat, lässt viele Eltern zweifeln. Egal ob teuer oder günstig, alle getesteten Modelle enthielten giftige Schadstoffe. Diese gelangen über die Haut auch in den Körper. Dicke Socken können das Eindringen von giftigen Substanzen in die Haut zwar verhindern, aber bei dünnen Söckchen oder bei längerem Tragen ist es nicht zu vermeiden. Wichtiger als die schöne bunte Optik sind natürlich die Inhaltsstoffe. Doch der Test hat gezeigt, dass es kaum Anhaltspunkte für Eltern gibt. Sogar Regenstiefel aus Naturkautschuk können Schadstoffe enthalten. Ökotest kritisiert außerdem, dass die gesetzlichen Grenzwerte für Schadstoffe in Kinderschuhen in Deutschland viel zu hoch seien. Die Tester sprechen sogar von einer Gesetzeslücke, selbst Autoreifen werden strenger kontrolliert.

 

  • Ökotest hat 2018 zuletzt Gummistiefel für Kinder getestet und erneut Schadstoffe gefunden. Welche kann man denn heute bedenkenlos kaufen? Worauf sollte beim Kauf geachtet werden?

Ökotest hatte bereits 2011 Kinder Gummistiefel getestet, das Ergebnis hat viele Eltern verunsichert. Denn fast jeder Stiefel enthielt mehr oder weniger gefährliche Schadstoffe. Seitdem hat sich einiges getan, einige Hersteller haben auf die Ergebnisse von Ökotest reagiert und ihre Rezepturen teilweise verändert.



Welche Schadstoffe können in Gummistiefeln enthalten sein?


Echtes Gummi wird aus dem Naturprodukt Kautschuk hergestellt. Aber die meisten Stiefel bestehen heutzutage aus einem Gummiersatz auf der Basis von Erdöl. Doch egal ob natürlich oder synthetisch, Gummi enthält häufig Weichmacher, die hormonähnliche Wirkungen im Körper entfalten können und im Verdacht stehen, Krebs und andere Erkrankung zu begünstigen. Auch die krebserregenden Nitrosamine werden häufig in Gummiprodukten gefunden. Die bunte Farbe kann ebenfalls ein Problem werden, denn viele Farbstoffe für Kleidung und Schuhe enthalten gefährliche, giftige Substanzen. Nicht zuletzt ist es auch der Klebstoff, mit dem die Sohlen mit dem Oberschuh verbunden werden, der Schadstoffe enthalten kann.

Ökotest rät, Gummistiefel immer nur mit dicken Socken zu tragen. Die Kinder sollen nach dem Anziehen außerdem am besten die Hände waschen, dies gilt vor allem für neue Stiefel, die deutlich mehr Schadstoffe abgeben, als ältere, die bereits mehrfach gewaschen wurden.

Tipp: Waschen sie neue Regenstiefel zunächst gründlich unter heißem Wasser mit etwas Spülmittel. Die Schadstoffbelastung der Oberfläche kann so reduziert werden.

Gummistiefel für Kinder im Test von Ökotest


Das vollständige Ergebnis können Sie auf der Internetseite von Ökotest* kostenpflichtig herunterladen. Im Folgenden finden Sie aber eine kurze Zusammenfassung und Empfehlungen für den Kauf.

Ökotest hat in allen getesteten Stiefeln Schadstoffe gefunden. Sowohl billige als auch teure Modelle waren belastet. Allerdings gab es große Unterschiede beim Schadstoffgehalt, während einige Modelle nur ganz gering belastet waren, waren andere so hoch belastet, dass sie als Autoreifen nicht verkauft werden könnten.

Folgende Gummistiefel für Kinder sollten Sie besser nicht kaufen:

Playshoes Gummistiefel: Sie enthielten den verbotenen Farbbaustein p-Aminoazobenzol, die Schnürsenkel waren besonders stark belastet, dies ist umso schlimmer, als dass die Kinder die Schnürsenkel natürlich mit ihren Händen anfassen. Die Firma Playshoes hat übrigens nicht auf die Testergebnisse reagiert.

Käpt'n Blaubär-Stiefel: In diesen Stiefeln wurden krebserregende Farbstoffe in hohen Mengen gefunden.

Maximo Gummistiefel: enthielten gefährliches Chlor Paraffin in nennenswerten Mengen

Gummistiefel von Giesswein und Yigga: Gefunden wurden höhere Konzentrationen der krebserzeugenden PAK-Leitsubstanz Benzo[a]pyren als beispielsweise in Autoreifen erlaubt wären.

Stiefel von Viking und Bruno Barthel: beide enthielten chlorierte Kunststoffe.


Gummistiefel von Deichmann, Elefanten und Jack Wolfskin im Test


In der Untersuchung von Ökotest 2011 haben Modelle von Deichmann und Elefanten am besten abgeschnitten. Hierbei sollte allerdings beachtet werden, dass nicht zwangsläufig davon ausgegangen werden kann, dass jedes Schuhmodell von Deichmann schadstofffrei ist. Die getesteten Produkte gibt es natürlich 2020 nicht mehr, für die Nachfolgemodelle liegen keine Ergebnisse vor. Trotzdem ist dies eine gute Nachricht, denn schließlich gehören die vergleichsweise günstigen Kinderschuhe von Deichmann zu den am häufigsten gekauften in Deutschland.

In den Stiefeln von Jack Wolfskin wurden 2011 geringe Mengen Blei gefunden, der Hersteller hat aber die Rezeptur inzwischen geändert, die Stiefel sind nun bleifrei und können empfohlen werden. 


Schadstofffrei: Jack Wolfskin KIDS RUBBER SOUL


Achtung: Diese Stiefel bestehen aus Naturkautschuk und haben daher einen starken Eigengeruch, der jedoch völlig unbedenklich ist!

Update 2020: Leider hat Jack Wolfskin die Stiefel aus dem Programm genommen, sie sind derzeit nicht mehr erhältlich.


Mit dem Europäischen Umweltzeichen für absolute Schadstofffreiheit zertifiziert: Kavat GRYTGÖL









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Alternative: Nachaltig produzierte Regenstiefel aus Naturkautschuk in Bio Qualität


Inzwischen gibt es auch Bio-Gummistiefel aus Naturgummi von LAPPS oder Grand Step  ohne giftige Zusätze. 






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