Puppen Testsieger Ökotest: Schmusepuppen ohne Schadstoffe
Letztes Update: 06.09.2020
Ökotest hat schon mehrfach Puppen für die Kleinsten getestet. Ein
ausführlicher Markentest zeigt, dass viele von ihnen zu Weihnachten nicht unter
dem Weihnachtsbaum liegen sollten.
Jedes Jahr werden Puppen unter dem Weihnachtsbaum versteckt.
Die Augen von kleinen und großen Mädchen leuchten, wenn sie ihre Prinzessin
Lillifee oder eine der zahlreichen anderen Puppen für kleine Kinder auspacken.
Ökotest hat bereits 2007 Spielpuppen getestet. Das Ergebnis ist bedauerlich,
weil viele von ihnen eher in den Mülleimer als ins Kinderzimmer gehören.
12 von 15 Puppen haben den Test nicht bestanden
Im Jahr 2007 führte Ökotest einen zweiten Puppentest durch
(Ausgabe 12/2007). Der erste Test fand 2004 statt, wo die meisten Modelle für
ihre giftigen Weichmacher im Körper der Puppe aufgefallen waren. Im Jahr 2007
erhielten 12 von 15 untersuchten Puppen die Bewertung unzureichend oder
unbefriedigend. Es sind also nur noch drei von ihnen übrig, die mit der Note
zufriedenstellend nur bedingt empfohlen werden können.
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Testsieger Nachen Natur Puppen, hier das Modell Nucki |
Puppen sollen nicht nur natürlich und süß aussehen, sondern
auch frei von Schadstoffen sein. Vor allem kleine Kinder kuscheln mit der
Puppe, nehmen sie mit ins Bett und drücken ihre Hände und Füße vor den Mund.
Die Kleidung der Puppen sollte auch einen geringen Gehalt an schädlichen
Stoffen haben. Doch die Realität ist eine andere, denn das beliebteste
Mädchenspielzeug ist leider oft gar nicht so harmlos.
Was genau haben die Tester herausgefunden?
Weichmacher finden sich in den meisten Kunststoffteilen,
obwohl die Hersteller den Gehalt an Weichmachern deutlich reduziert haben.
Lediglich bei der Puppe" Marie in Felix Outfit" ist der Gehalt an
gefährlichen Weichmachern noch viel zu hoch. Diese Puppe ist in Deutschland
eigentlich nicht handelsfähig. Einige Hersteller verwenden neue Ersatzprodukte
anstelle der beanstandeten Weichmacher (Phthalate). Auch die so genannten DINCHs
sind Weichmacher, wurden aber noch nicht ausreichend in Langzeitstudien
getestet. Die Hersteller haben also die entsprechenden Weichmacher aus ihren
Formulierungen entfernt, aber durch neue, potenziell giftige Stoffe ersetzt.
Sehr hohe Gehalte der giftigen Substanz Dibutylzinn fanden
sich in der Kleidung folgender Puppen: Tiny Teardrop, Käthe Kruse Plancherle.
Toxisches Cadmium wurde in Love & Kisses gefunden.
Auch die Giftstoffe in der beliebten Prinzessin Lillifee
waren sehr besorgniserregend, besonders bei jungen Mädchen ist diese Puppe
derzeit sehr beliebt.
Die beliebteste Puppe: Götz Baby Pure aus Bio-Textilien ohne Azo- und Phthalate
Sigikid und Nanchen Natur werden empfohlen
Fazit: Auch wenn der Puppentest von Ökotest schon vor
einigen Jahren stattgefunden hat, sind die Ergebnisse immer noch
aussagekräftig. Die Hersteller ersetzen die Altstoffe durch neue Chemikalien.
Wenn Sie sicher sein wollen, sollten Sie nur Puppen für Babys und Kleinkinder
kaufen, die auf Schadstoffe getestet wurden und ein europäisches
Sicherheitssiegel tragen. In diesem Fall ist jedoch nur gewährleistet, dass die
Maximalwerte nicht überschritten werden. Eine Alternative sind die Spielpuppen
von Sigikid und Nanchen Natur. Die Puppe von Nachen Natur war Testsieger des
Jahres 2007, die Puppen von Sigikid wurden in einem Test von 2010 gut bewertet.
Neu hinzugekommen ist die Götz Baby Pure, eine kuschelige Puppe aus
Bio-Textilien, frei von Azofarbstoffen und Phthalaten.
Sicherheitsmängel im Haar und an Einzelteilen
Die Tester fanden nicht nur Giftstoffe, sondern auch
lebensgefährliche Kleinteile und Sicherheitsdefizite. Zum Beispiel kann die
weiche Puppe Lotta einfach von ihren Haaren befreit werden, was dazu führen
kann, dass die Haare ein Ersticken verursachen. Der Anbieter empfiehlt diese
Puppe ab dem Alter von 1,5 Jahren, in diesem Alter ist sie nicht
empfehlenswert! Fragwürdig ist auch die Schmusepuppe Leonora, sie hat einen
Schal, der nicht dem erlaubten Standard entspricht und verschluckt werden
könnte. Die Prinzessin Lillifee Puppe in der Größe 50 cm verfügt über viele
Kleinteile, die ein beträchtliches Sicherheitsrisiko bergen.