Kinder Winterjacken Test: warum Sie Ökotest ignorieren können
Letztes Update: 19.01.2022
Ökotest hat 15 Kinder Winterjacken einem Test auf Schadstoffe und Materialqualität unterzogen. Wenn man nach diesen Testergebnissen geht, kann man eigentlich keine Jacke kaufen. Zwar schnitt eine Jacke besser ab, aber diese erfüllt nicht die hohen Anforderungen an die Funktionalität einer warmen Winterjacke für unsere Kinder.
Winterjacken für Kinder bei Ökotest
Ökotest hat 15 Jacken für Kinder für den Winter getestet. Darunter waren völlig unterschiedliche Modelle wie beispielsweise eine Glanzjacke (die würde ich nie für ein Kind kaufen, sie erfüllt keinerlei Funktion) und ein Parka mit Fellkragen.
Es ist übrigens auch interessant, dass die Tester ihre Auswahl stark einschränkten. Fast alle Jacken in diesem Test bestanden aus Polyester. Nur ein Markenprodukt von Jack Wolfskin wurde getestet. Ökotest untersucht also Jacken, die erwartungsgemäß mit Schadstoffen belastet sein können, weil sie aus Kunststoff bestehen. Das könnte man durchaus kritisieren. Denn schließlich hätte uns als Verbraucher auch interessiert, ob hochwertige Daunenjacken und Outdoorjacken weniger belastet sind. Auch Bio-Winterjacken waren nicht im Test. Kritische Verbraucher kaufen Kinderjacken, die ausschließlich aus reinem Polyester bestehen, vielleicht ohnehin nicht?
Welche Schadstoffe wurden gefunden?
Im Test (Ökotest November 2016) fanden die Tester von Ökotest in allen Jacken bis auf eine den Schadstoff Antimon, dieser kommt häufig in Polyester vor und wird in der Regel überwiegend in Billigbekleidung und Schuhen gefunden.
Der Schadstoffgehalt ist das wichtigste Kriterium für Ökotest, deswegen schnitt die Winterjacke von H&M mit der Note „gut“ ab. Die enthielt nämlich nur sehr wenig Antimon. Das hilft uns aber nicht weiter, denn erstens sind die Kinder Winterjacken von H&M hinsichtlich ihrer Funktionalität nicht unbedingt das Beste, was man kaufen kann, und zweitens wechselt das Sortiment häufig. Die getestete Jacke kann man heute nicht mehr kaufen und es ist nicht davon auszugehen, dass alle Kinderjacken von H&M vergleichbar sind. Im vergangenen Tests hat sich gezeigt, dass solche guten Bewertungen reine Zufallsfunde sind, man kann vor allem bei den Discountern und Billig-Textilhändlern nicht davon ausgehen, dass alle Produkte des Sortimentes von gleichbleibender Qualität sind und auf Schadstoffe geprüft werden. Eigene Qualitätskontrollen führen hingegen einige Hersteller für Outdoorbekleidung oder ökologische Kinderbekleidung durch, dazu später mehr.
Acht weitere Jacken erhielten die Testnote befriedigend, fünf die Note ausreichend und eine (die Jacke von BMS Räuberwald) erhielt die Note mangelhaft.
Übrigens hielten alle getesteten Jacken der Echtheitsprüfung stand, das bedeutet, dass sie beim Waschen nicht ausbleichen oder abfärben. Das ist schön, aber auch nicht besonders wichtig, denn bei qualitativ hochwertiger Marken Bekleidung ist damit erfahrungsgemäß auch nicht zu rechnen.
Den Kinderjacken Test von Ökotest mit allen Ergebnissen können Sie hier kostenpflichtig bestellen. Kommen wir nun aber zu weiteren Empfehlungen und unseren eigenen Erfahrungen.
Welche Winterjacke soll ich für mein Kind nun kaufen?
Wie bereits erwähnt, im Test waren leider hauptsächlich Jacken von Modefirmen und Textildiscountern. Ich persönlich kaufe als Winterjacke ein Modell einer Outdoormarke oder Sportmarke. Dabei setze ich auf die Marken, die mein Mann und ich auch für uns selbst bevorzugen und mit denen wir über viele Jahre gute Erfahrungen gemacht haben. Die einzige Outdoorjacke im Test stammt von der Firma Jack Wolfskin. Diese Jacke ist funktionell und qualitativ hochwertig (die gefundenen Schadstoffe sind auf die wasserdichte und flammgeschütze Beschichtung zurückzuführen), aber es gibt Marken mit besserem Preis-Leistungs-Verhältnis als Jack Wolfskin.
Sie können eine Jacke der Firmen kaufen, die im Test von Ökotest mit befriedigend abgeschnitten haben. Die Konzentrationen der gefundenen Schadstoffe lagen deutlich unter den europäischen Grenzwerten. Ich persönlich empfehle aber andere Winterjacken.
Diese Marken empfehle ich, meine ganze Familie hat mit verschiedenen Jacken dieser Hersteller über die Jahre gute Erfahrungen gemacht. Sie haben außerdem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
VAUDE
Die deutsche Firma VAUDE bietet eine große Auswahl an Kinder-Outdoorjacken, sehr gute Qualität, mittleres Preissegment (man findet auch reduzierte Modelle), klassische und modische Designs. Hier eine gefütterte Winterjacke, Empfehlung für Doppeljacke folgt weiter unten.
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Jack Wolfskin
Sehr gute Qualität, durchdachte Konzepte und gute Funktionalität, teilweise etwas konservative Designs. Mittleres bis oberes Preissegment. Die Marke Jack Wolfskin ist ebenso wie VAUDE in Deutschland sehr beliebt.
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Columbia
Von dieser Marke gibt es immer wieder sehr gute Funktions-Jacken und andere Winterbekleidung wie Schneestiefel oder Handschuhe. Die Designs sind eher klassisch und sportlich, Qualität und Preis stimmen.
Eine gute Wahl sind auch Kinderjacken von The North Face und Patagonia. Mit diesen Marken haben wir selbst gute Erfahrungen, sie sind aber teurer und die Auswahl an Kinderjacken dieser Hersteller ist bei uns nicht so groß.
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Der wichtigste Aspekt beim Kauf einer Winterjacke für Kinder ist die Funktion
Die Frage ist aber, was ist uns am wichtigsten
beim Kauf einer Winterjacke? Sind die Schadstoffe wirklich ein so
wichtiges Thema oder kommt es nicht auf das Gesamtpaket an? Ich
persönlich bin der Meinung, dass die Winterjacke für ein Kind in erster
Linie ihre Funktion erfüllen sollte. Schon allein bei diesem Aspekt sehe
ich so viele Qualitätsunterschiede bei den erhältlichen Jacken.
Schadstoffe sollten natürlich nicht enthalten sein, aber es kommt auch
hier auf die Menge an. Denn Ökotest urteilt stets sehr streng, die
getesteten und schlecht bewerteten Winterjacken erfüllen immer noch die
gesetzlichen Vorgaben für Kinderbekleidung in Deutschland. Es ist
fraglich, ob bei normalem Gebrauch überhaupt Schadstoffe in den
Kinderkörper gelangen können. Die Schadstoffe befinden sich übrigens bei
Outdoorjacken überwiegend in den Außenmaterialien, da diese eben die
gewünschten Eigenschaften wie Wasserschutz und Flammenschutz aufweisen
müssen. Bei Babys sieht es anders aus, sie nehmen den Stoff gerne in den
Mund. Für Babys gibt es süße Kinderbekleidung ohne Schadstoffe, sie
spielen und toben ja noch nicht so viel im Freien, da muss die Jacke
nicht unbedingt wasserdicht sein.
Doch sobald die
Kinder etwas älter sind, kann man ihnen durchaus beibringen, ihre
Jackenärmel nicht in den Mund zu stecken. Direkten Hautkontakt haben die
Jacken höchstens am Bündchen und am Kragen, diese sind aber bei den
guten Funktionsjacken von innen mit Futter oder Fleece ausgekleidet. Die
schadstoffbelasteten Außenmaterialien hingegen kommen bei normalem
Gebrauch nicht großflächig mit der Haut in Kontakt. Hinzu kommt ja
natürlich auch, dass die Kinder unter der Winterjacke normalerweise
langärmige Bekleidung tragen. Bevor wir zu meinen Empfehlungen kommen,
lesen Sie, welche Jacken bei Ökotest gut und welche schlecht
abgeschnitten haben.
Kaufen Sie eine gute Doppeljacke einer Outdoormarke
Gute Outdoorjacken sind teurer, aber wenn man eine Doppeljacke (auch als Triclimate oder 3-in1 Jacke bezeichnet) kauft, kann das Kind sie im Prinzip von Beginn des Herbstes bis zum Ende des Frühjahres tragen. Diese Lösung überzeugt mich schon seit vielen Jahren. Die Doppeljacken bestehen aus einer wasserdichten aber atmungsaktiven Außenjacke, die bei wärmeren Temperaturen über einem Pullover oder T-Shirt als Regenjacke oder Windjacke getragen werden kann. Die herausnehmbare Innenjacke besteht aus warmem Mikrofleece. Die Kombination mit der Fleecejacke reicht locker für Temperaturen bis etwa 8°C. Für die ganz kalten Tage kann eine Innenjacke mit Daunenfüllung gekauft werden (oder ein dicker Pullover darunter gezogen werden), die dann anstelle der Fleecejacke verwendet wird. Es gibt auch Modelle mit gefütterten Innenjacken anstelle der Fleecejacke. Die Innenjacken werden mit einem Reißverschluss an der Außenjacke befestigt.
Alle Innenjacken können auch separat ohne Außenjacke getragen werden, so hat das Kind dann eine leichte Daunenjacke für schönes aber kühles Winterwetter oder eine Fleecejacke für Frühjahr oder Herbst.
Diese Jacken sind teurer als die meisten Modelle im Test von Ökotest, aber bedenken Sie, dass Sie eigentlich nur eine Jacke für drei Jahreszeiten kaufen müssen! Selbst im Sommer an kühlen Tagen bei Regen kann die Außenjacke getragen werden. Unsere Kinder wachsen schnell, deswegen empfehle ich persönlich nur eine gute Jacke zu kaufen anstelle von mehreren günstigeren. Die Markenjacken lassen sich später im Gegensatz zu billiger Discounterware außerdem noch weiterverkaufen oder verschenken, somit sind sie nachhaltiger. Allenfalls lohnt es sich, eine zweite günstige Jacke zum „Einsauen“ (beispielsweise im Matsch spielen etc.) zu kaufen.
Diese Lösung hat einen weiteren Vorteil, die Innenjacke aus Fleece kann man problemlos in der Waschmaschine waschen. Herkömmliche Winterjacken leiden stark bei jeder Wäsche, vor allem die wasserabweisende Außenimprägnierung wird bei jeder Wäsche zerstört, sodass die Jacken eigentlich neu imprägniert werden müssen, dieses Problem gibt es bei Doppeljacke so nicht. Wenn die Außenjacke nicht gerade bekleckert wird, muss man sie eigentlich gar nicht waschen, es reicht, sie regelmäßig zu lüften. (Man kann sie natürlich waschen, aber nur mit einem Waschmittel für Outdoor- und Funktionsbekleidung, das die Membrane nicht zerstört).
Gute 3-in-1 oder Doppeljacken für Jungen und Mädchen
Alle gezeigten Modelle sind in verschiedenen Farben für Jungen und Mädchen bestellbar
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Auf folgende Aspekte sollten Sie beim Kauf der Doppeljacke für den Winter beachten:
- Der Kragen sollte möglichst hoch schließen und verstellbar sein.
- Verstärkungen im Schulterbereich sind gut, damit der Regenschutz trotz Reibung durch Schulranzen oder Rucksack länger hält.
- Der Hersteller sollte, je nach Bedarf, auch eine Dauneninnenjacke als Alternative anbieten. Diese gibt es z. B. für Doppeljacken von The North Face und Columbia.
- Die Jacke sollte natürlich eine Kapuze haben, möglichst weitenverstellbar.
- Die Außenjacke muss wasserdicht sein (ist aber bei eigentlich Standard)
- Besonders hochwertig sind Jacken mit verschweißten Reißverschlussnähten.
- Die Jacke sollte über den Po gehen und mit einem Gummizug in der Breite variabel eingestellt werden können.
- Verstellbare Ärmel Bündchen sind ebenfalls vorteilhaft, ein einfacher Gummizug ist aber okay, solange die Jacke richtig sitzt.
- Reißverschlüsse zur Belüftung unter den Armen sind ein Plus.
- Kaufen Sie die Jacke etwas größer (sie lässt sich ja durch Verstellmöglichkeiten etwas anpassen), damit noch ein Pullover darunter passt und das Kind die Jacke länger tragen kann.
Die Alternative: Eine gute Kinder Skijacke oder einteilige Winterjacke
Wenn Sie keine Doppeljacke kaufen möchten, ist eine gute Skijacke eine Alternative. Skijacken sind funktionell, wasserdicht und atmungsaktiv. Ideal auch für unsere Kids im Alltag. Im Sale kann man oft gute Schnäppchen finden. Eine einteilige Kinder Winterjacke ist beispielsweise dann empfehlenswert, wenn Ihr Kind bereits gut mit Jacken (Übergangsjacke, Regenjacke etc.) ausgestattet ist, denn natürlich sind einteilige Winterjacken günstiger.
Tipp: Günstige Jacken von Playshoes - auf Schadstoffe geprüft
Die deutsche Marke Playshoes hat im Test von Ökotest und Stiftung Warentest schon mehrfach sehr gut abgeschnitten. Der Hersteller verwendet auf Schadstoffe geprüfte Materialien. Überzeugend ist auch der Preis.
Daunenjacken
Daunenjacken halten schön warm und sind atmungsaktiv. Sie sind ein Klassiker für den Winter, nicht nur für Bettdecken. Im Kinder Winterjacken Test von Ökotest wurden sie leider nicht berücksichtigt. Achten Sie darauf, dass der Hersteller auf Lebendrupf verzichtet, wenn Sie Tierquälerei nicht unterstützen möchten. Die meisten Outdoor Hersteller verwenden inzwischen nachhaltiger produzierte Daunen, eine Liste finden Sie hier.Damit die Jacke gut wärmt, sollte es mindestens eine 550er Daunenfüllung sein.
Daunenjacken haben aber ein paar Nachteile im Vergleich zu anderen Winterjacken:
- Daunenjacken sind teurer
- Sie lassen sich nicht so gut waschen
- Viele sind nicht wasserdicht (gibt es aber auch)
- Beweglichkeit ist teilweise etwas eingeschränkt (je nach Stärke der Füllung)
Das Angebot an guten Daunenjacken für Kinder ist vergleichsweise klein, zudem sind sie teuer.
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